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Eröffnungsvortrag: Musikalische Bildung und antikes Menschenbild am Beispiel des Aristoteles
Referent: Dr. Andreas Höftmann, Pädagogische Hochschule Weingarten
Musikalische Bildung ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern reicht weit in die Antike zurück, wie wir aus Quellen etwa des Aristoteles wissen. Doch das mit dem klassisch-griechische Musik- und Bildungsverständnis einhergehende Menschenbild steht quer gegenüber modernen pädagogischen Idealen: Weder geht es in der Antike, jedenfalls nach ihren philosophischen Vertretern, um Individualität noch um Pluralismus, Toleranz oder Selbstverwirklichung. Vielmehr steht eine Form von „Glück“ (eudaim onia) als „Bestheit“ (areté) im Vordergrund, die nur einer schichtspezifischen Minderheit von auserwählten Polis-Bürgern zugänglich sei. Auch die Muße, auf die laut Aristoteles musikalische Bildung hinausläuft und durch die sich die Qualität wahrer „Humanität“ auszeichnet, ist durch und durch elitär geprägt. Was hat uns Aristoteles also für die heutige Gegenwart zu sagen? Zumindest werden wir herausgefordert, unser Denken über Musik, Mensch und Bildung als etwas nicht selbstverständlich Gegebenes zu hinterfragen.
Zoom-Link: https://ph-weingarten-de.zoom.us/j/95170734733?pwd=eThmSldESENhOXRIczM0K0FLdmVwdz09